Freitag, 28. November 2014

[Rezension] Christian Sepp: Sophie Charlotte



Sophie Charlotte in Bayern hat eigentlich alles, was eine junge Frau sich Ende des 19. Jahrhunderts wünschen kann: Sie wächst inmitten einer großen Geschwisterschar im herrschaftlichen Schloss Possenhofen auf, ist mit der selben Schönheit wie ihre berühmte Schwester Sisi gesegnet und bekommt einen Heiratsantrag vom Märchenkönig Ludwig II.

Doch die Verlobung endet für das zukünftige Königspaar in einem Gefühlschaos. Nach langem Hin und Her bläst Ludwig II die Hochzeit schließlich ab während Sophie sich der öffentlichen Blamage ausgesetzt sieht. Doch damit nicht genug – Um ihre jüngste Tochter nach diesem Skandal schnellstmöglicht unter die Haube zu bekommen, setzt ihre Mutter Ludovika alles daran, einen neuen Ehemann für sie zu finden.



Doch Sophies Ehe mit dem französischen Herzog Ferdinand von Alençon kühlt nach anfänglicher Verliebtheit ab: Nach zwanzig Jahren Ehe verliebt sich Sophie Charlotte in einen Bürgerlichen, den Arzt Franz Glaser. Dem weiblichen Adel überhaupt nicht geziemend will Sophie Charlotte die Scheidung von Ferdinand, um ihr Glück dieses eine Mal festzuhalten. Dies stößt bei ihrer Familie auf völlige Ablehnung. Um ihren Willen zu brechen, greift die Familie zu drastischen Mitteln: Sophie Charlotte findet sich in einem Sanatorium des berühmten Nervenaztes Richard von Kraft Ebing wieder.



Schreibstil
Wer glaubt eine normale Biografie vor sich zu haben, liegt hier komplett falsch. Das Buch ist mehr als das: Es ist ein Gesamtwerk über Sophie Charlotte, ihre Familie, ihr Leiden und ihr Leben. Man bekommt einen kompletten Einblick in das privilegierte, glücklich, aber auch oftmals sehr schwierige Leben der Prinzessin aus Bayern.

Das Buch ist in einem für Biografien eher untypischen Schreibstil gehalten, der sehr einfach und gut zu lesen ist, aber trotzdem das vermittelt, was für das Verstehen von Sophie Charlottes Leben wichtig ist.

Meine Meinung
Sophie Charlotte konnte am Ende ihres Lebens auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Das Mädchen aus Bayern wollte in ihrem Leben die große Liebe finden. Doch ein Leben mit dieser wurde ihr wie vielen adeligen jungen Damen aus der damaligen Zeit verwahrt.

Gefunden hat sie ihre große Liebe wohl in dem bürgerlichen Arzt Franz Glaser, doch diese Liebe durfte und konnte vor mehr als 100 Jahren im Adel noch nicht sein.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn neben Sophie Charlottes Schwester "Sisi" und einer Schwägerin von der Kaiserin von Österreich, hatte ich jetzt nun auch Einblick in das Leben einer weiteren Person bekommen, die in "Sisi´s" Umfeld lebte. Ich habe in dem Buch viele neue Aspekte auch zu Personen gelernt, die ich vor dem Lesen des Buches schon kannte, aber anscheinend doch noch nicht alles über sie wusste. Die Biografie erachte ich als vollkommen gelungen, da sie auch für Leser geeignet ist, die sich nicht den ganzen Tag mit Geschichte beschäftigen, da durch die am Ende eingefügten Stammbäume und kurzen Infoseiten im Buch, alles wichtige erläutert wird, was der Leser zum Lesen des Buches an Wissen benötigt.




Das Buch ist jedem, der sich für dieses Thema interessiert, nur zu empfehlen. Ihr braucht keine Angst vor dieser Biografie haben, denn ihr werdet sie lieben. Sie ist so geschrieben, dass auch Leser mit wenige Geschichtskenntnissen alles wunderbar verstehen und nachvollziehen können. 

Außerdem holt ihr euch mit dem tollen Cover und dem pinken Buchschnitt einen richtigen Eyecatcher ins Regal.

fünf von fünf Engelchen

Vielen Dank an den August Dreesbach Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares. 



lg eure Florenca

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